Granada und Umgebung

Granada liegt in Südspanien, genauer in Andalusien. Vom 8.- 15. Jahrhundert besetzten die Mauren große Teile der Iberischen Halbinsel. Noch heute sind die großen Metropolen in diesem Teil Spaniens von der maurischen Architektur geprägt.

Von Deutschland aus gibt es keine Direktflüge nach Granada, allerdings kann man bis Málaga fliegen und von dort weiterreisen.  Von Stadt zu Stadt braucht man knapp zwei Stunden mit dem Auto. Der Verkehr in Spanien ist sehr geregelt, die Straßen gut ausgebaut und die Landschaft wunderschön.

Unsere Ferienwohnung lag am Rand des Stadtteils Albaicín, oben auf einer der drei Hügelkuppen Granadas.  Albaicín ist seit 1994 UNESCO Weltkulturerbe und ist mit seinen wunderschönen kleinen Gassen und den unzählige Bars einer der schönsten Teile Granadas.

Besonders abends kann man in dem maurische Wohnviertel Granadas gut ausgehen und das ein oder andere sehr empfehlenswerte Alhambra- Bier trinken.

Der Aufstieg nach Albaicín lohnt sich allerdings auch tagsüber. Von dem Aussichtspunkt San Nicolás an der Spitze der Hügelkuppe, kann man Alhambra und die Stadt in ihrer ganzen Schönheit sehen.

Granada hat ein gut funktionierendes öffentliches Verkehrsnetz und  alle wichtigen Punkte sind problemlos mit dem Bus zu erreichen.  Ein Ticket kostet pro Strecke 1,40 Euro und die Fahrten sind nie besonders lang. Vom Stadtkern bis nach Albaicín braucht  beispielsweise nur 10 Minuten.

Essen und Trinken in Granada

Um es vorweg zu nehmen: Das Essen in Granada ist fantastisch!  Wer bodenständige, regionale spanische Küche mag, wird es hier lieben.  Am allerwichtigsten sind in Granada die Tapas. In jeder Bar bekommt man zu jedem Getränk freie Tapas, deren Qualität sich meistens bei jeder Bestellung steigern. Oft frittierter Fisch, angemachtes Gemüse, Croquetas oder Oliven.  Man bekommt keine Sterne- Snacks und mit Sicherheit ist auch nicht alles hausgemacht, aber sie sind köstlich und laden einen zum langen Verweilen ein.

Es gibt zwei Tipps, die wir für gute Tapas in Granada bekommen haben:

  • Wenn die Bar voll ist, sind auch die Tapas gut. Und es gibt hier keinen Mittelwert. Entweder ist die Bar proppenvoll und man findet noch einen kleinen Platz oder sie ist gähnend leer.
  • Je mehr Servietten auf der Erde liegen, desto besser. Die kleinen dünne Servietten gibt es in einem Spender auf dem Tisch und man nutz sie, um die Finger von den frittierte Kleinigkeiten zu reinigen. Je mehr also auf der Erde liegen, desto mehr wurde dort schon gegessen

Wer mittags essen geht, sollte sich für die angebotenen Menüs entscheiden, die in den meisten Restaurant angeboten werden und selten teurer als 10 Euro sind. Oft werden hier regionale Speisen serviert und man so hat die Möglichkeit Neues auszuprobieren.

Abends ist es wie überall in Spanien vor neun Uhr noch leer in den Restaurants. Mittlerweile gibt es in vielen Restaurants auch bereits früher Essen, wer aber das gesamte spanische kulinarische Erlebnispaket haben möchte, sollte sich an die für Deutsche, späte Essenszeit gewöhnen.

Unsere Tipps:

Restaurante Aixa, Plaza Larga 5

Mesón El Yunque, Planeta de San Miguel Bajo 3

El ladrillo Charico, Plaza de Fátima 4

Wetter

Die angenehmsten Reisemonate sind im Frühling und im Herbst. Im Sommer spürt man, dass man im Süden Spaniens ist und es kann sehr warm werden.  Wir waren im März dort und hatten tagsüber über 20 Grad. Allerdings wird es abends und morgens sehr kalt.  Die Temperaturen  sinken teilweise auf  15 Grad und uns wurde berichtet, dass solche kalten Nächte ganz typisch für Granada wären. Deswegen sollte auch bei guten Wetteraussichten immer auch noch warme Kleidung einpacken.

Alhambra

Einer der wichtigsten Punkte bei einem Trip nach Granada ist ein Besuch der Alhambra. Wir halten uns mit geschichtlichen Details zurück und legen den Fokus auf den Besuch an sich.

Der Besuch der Burganlage ist leider nichts für Kurzentschlossene, denn man muss die Tickets bereits viele Wochen im Vorhinein buchen, um sicher zu gehen, dass man rein kommt. Es gibt immer nur ein kleines Kontingent und man muss sich für einen Besuch morgens bis mittags, oder mittags bis abends entscheiden.

Es gibt drei Möglichkeiten, an Tickets zu kommen:

  • Ticketkauf über die offizielle Seite der Alhambra: https://tickets.alhambra-patronato.es. Man sollte hier am besten etwa 2 Monate vorher schon Tickets ordern, damit man etwas Auswahl an den Tagen und den Zeiten hat.
  • Buchung einer Führung, inklusive Tickets. Diese Tickets gibt es auch noch meistens wenige Wochen vorab noch, allerdings sind sie mit etwa 45- 60 Euro wesentliche teurer.

Wir haben uns für eine Führung entschieden, um möglichst viel von der Alhambra und ihrer Geschichte zu erfahren. Man bestellt die Führung online, trifft sich im Eingangsbereich der Alhambra an einem vorab mitgeteilten Ort und bekommt gegen die Vorlage seiner Reservierungsbestätigung seine Tickets. Dies lief komplett reibungslos ab und so fanden wir uns in einer bunt gemischten Truppe von etwa 15-20 Personen wieder.

  • Variante drei wäre die Buchung eines individuellen Guides. Wir haben bei der Tour 2-3 solcher Guides mit Ihren Kunden gesehen und es scheint als würden nochmal eine ganze Menge mehr Insider-Informationen und individuelle Tipps dabei rumkommen. Mit Sicherheit nicht die günstigste Variante, aber für Interessierte sicherlich lohnenswert.

Wir haben uns für einen frühen Termin entschieden und wie schon erwähnt, war es morgens um 8 Uhr noch sehr kalt. Praktischerweise kann man sich direkt am Haupteingang in einem kleinen Café mit warmen Getränken eindecken. Nachdem sich alle Teilnehmer versammelt hatten und uns unser Guide Tickets und Kopfhörer ausgehändigt hat, ging es dann los zu Palast Karls des V.

Palast Karls des V.

Für Karl den V. wurden Teile der berühmten Nasridenpaläste abgerissen. Das 1527 in Auftrag gegebene Gebäude bekam erst im 20. Jahrhundert ein Dach. Seit 1958 befinden sich darin das Museum der Schönen Künste und das Museum der Alhambra. Das Museum und der Palast sind umsonst und es lohnt sich nach der Führung noch einmal mit etwas mehr Zeit vorbeizuschauen.

Palacios Nazaries

Die Nasridenpaläste sind wohl der eindrucksvollste Teil der Alhambra. Wir kamen aus dem Stauen nicht mehr raus und konnten nicht aufhören, die viele schmückenden Details und die Baukunst zu bewundern. Der Regierungssitz und die Privaträume der damaligen maurischen Herrscher sind an den Wänden mit Arabesken und arabischen Schriftzeichen versehen. Unsere Reiseführerin erzählte uns, dass damals alle Fenster mit buntem Glas versehen waren und die Räume mit Teppichen und üppigen Kissen bedeckt waren.

Teil der Tour ist auch der Generalife, der sich direkt neben der Alhambra befindet.  Der Sommerpalast mit dem großzügig angelegten Garten der Nasriden Sultane ist seit 1984 UNESCO- Weltkulturerbe. Er wurde im 13. Jahrhundert errichtet und ist einer der ältesten maurischen Gärten. Im März blühte noch nicht so viel, aber man hat trotzdem schon einen guten Eindruck bekommen, wie der Garten in seiner vollen Pracht aussehen könnte.

Umland

Etwa eine Stunde entfernt von Granada ist die Sierra Nevada- Ein großes Naturschutzgebiet in den Bergen. Man darf nicht alle Bereiche frei betreten, aber es gibt viele öffentliche Wander,- Kletter und Mountainbike Möglichkeiten.

Wir haben uns für einen Tagestrip mit dem Auto entschieden, damit wir alle Dörfer an einem Tag besuchen können. Den ersten Stop haben wir in Pampaneira in den Alpujarras gemacht. In diesem Teil der Sierra Nevada ist ein für Andalusien einmalige Architektur zu finden. Die teilweise hunderte Jahre alten Häuser aus der maurischen Zeit sind meist weiß und einfach, in Kuben über- und nebeneinander angeordnet. Die Dächer sind flach und mit einer schwarzen Erde bedeckt die Regenwasser aufnimmt.

Neben Pampaneira sind auch die Dörfer Bubión und Capileira zu empfehlen.

Die kleinen Dörfer sind touristisch bereits sehr erschlossen und es gibt viele Parkplätze und mehrere Restaurants, in denen man günstig und gut essen kann.  Es lohnt sich hier eine kleine Pause zu machen und den wunderschönen Ausblick zu genießen.

Unser Tipp:

Restaurante Pizzería El Castaño, 18411 Pampaneira

Nach der Stärkung sind wir weiter nach Trevélez gefahren. In dem höchsten Dorf Spaniens, 1480 Meter, soll es den besten Schinken Spaniens geben. Die besonderen Winde und die Wetterbedingungen sollen die Reifung des Schinken besonders gut machen. In dem Dorf angekommen, waren wir etwas enttäuscht. Man merkt stark, dass dieses Dorf von seinem guten Ruf lebt und regelmäßig von großen Touristengruppen angefahren wird. Es gibt einen großen Busparkplatz, der umgeben von klassischen Souvenirläden ist. Im März war die Saison offenbar noch nicht eröffnet und das Dorf wirkte noch etwas unbelebt. Wir haben einen Laden direkt in Parkplatznähe angesteuert, der nur Schinkenspezialitäten verkauft. Bei der großen Auswahl konnten wir uns kaum entscheiden und haben ein paar eingeschweißte Scheiben als Mitbringsel mitgenommen. In einer kleinen Bar haben wir uns dann noch einige Scheiben bestellt und waren wirklich sehr begeistert! Der Schinken ist wirklich köstlich und zählte definitiv zu den besten, die wir jemals gegessen haben.  Für Schinken- Liebhaber gibt es zusätzlich auch die Möglichkeit in einem der vielen Schinken-Fabriken Führungen und Tastings zu machen.

In Granada gibt es unzählige Souvenirläden, die alle etwa das gleiche verkaufen. Wir würden aber definitiv einen Besuch in der Keramikfabrik „Fajalauza“ empfehlen. Dort gibt es unzählige wunderschöne Fliesen, Schälchen und weitere Keramikwaren für wenig Geld.

Portón rojo, Ctra. de Murcia, 166, 18010 Granada

Granada Card:

Für 40 Euro gibt es die „Granada Card“ mit der man fünf aufeinanderfolgende Tage Eintritt zur Alhambra und Generalife hat, den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt und die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann. Man muss allerdings auch hier den Alhambra Besuch bereits vorab festlegen.

https://granadatur.clorian.com/es/

Buch-Tipps:

John Irving- Erzählungen von der Alhambra

https://amzn.to/2WZ5UUz

Die Räume in denen Irving sich für seine Geschichte inspirieren ließ, kann man auch heute noch besuchen.